Milna ist eine der harmonischen kleinen Ortschaften des barocken Urbanismus an der dalmatinischen Küste und der beste natürliche Hafen der Insel Brač, in dem noch während des Baus des Diokletianpalastes in Split die kaiserliche Flotte einen Zufluchtsort suchte. Die Bucht, in der Milna liegt, befindet sich auf der westlichen Seite der Insel Brač und gabelt sich in zwei Arme – Žalo und Pantera. Sie bietet Schutz vor allen Winden, was sie zu einer der bekanntesten Buchten zum Chartern während der Sommersaison macht. Milna ist 18 km von der Hauptstadt Supetar entfernt, weswegen sie zwei Jahrhunderte lang der wichtigste Hafen auf der Insel Brač war.
Die Gemeinde wurde an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert gegründet und entwickelte sich rund um die Kastellburg mit der volkstümlichen Bezeichnung „Anglišćina“ – erbaut von der Familie Cerinić aus Nerežišće zwecks Verteidigung ihres Grundbesitzes – und um die kleine Kirche der hl. Maria, die heutzutage als Sakristei der Pfarrkirche dient. Zu jener Zeit wuchs die Ortschaft um die Kirche und im Jahr 1783 wurde die neue, barocke Pfarrkirche Mariä Verkündigung errichtet. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden das Gemeindegebäude, die Schule, das Hafenamt, die Kirche mit Glockenturm und das Pfarrhaus errichtet, Gehwege gepflastert, Treppen gebaut und die Straßen mit Großsteinpflaster belegt… Der Hafen in Milna war ohne Zweifel schon seit der Antike ein äußerst wichtiger Ankerplatz, viele Jahrhunderte vor Gründung der ersten Siedlungen an der Küste von Milna. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass Milna als ein urbanes Zentrum an der Küste der Insel Brač erst relativ spät entstanden ist und zwar am Anfang des 17. Jahrhunderts, nachdem die Gefahr der ständigen Piratenangriffe vorüber war, die zwangsweise zu einer stärkeren Entwicklung von Siedlungen im Inneren der Insel führte.
Das Leben und die Wirtschaft in Milna im 18. und 19. Jahrhundert war von der Schifffahrt geprägt. Da Milna zum Meer ausgerichtet ist, ist sie für Reeder und Kapitäne bekannt, deren Segelboote auf dem ganzen Mittelmeer, aber auch über ferne Ozeane segelten. Erwähnenswert ist auch, dass es im 18. Jahrhundert in Milna zwei Werften gab, in denen bis Mitte des 19. Jahrhunderts sogar 16 Segelschiffe gebaut wurden. Der Prototyp des weit und breit bekannten dalmatinischen Schiffes bracera wurde eben hier – in Milna – entwickelt. Seine Bezeichnung ist daher auf den italienischen Namen der Insel Brač – Brazza – zurückzuführen. Am nördlichen Ende des Hafens befindet sich ein restauriertes Steinhaus, das einst ein Klosterladen der Mönche aus der Eremitage Blaca und somit deren Fenster zur Welt war. Noch ein Beispiel des Kulturerbes sind die Ruinen der gotischen Kirche in der Bucht Osibova. Eine weitere erwähnenswerte historische Tatsache über Milna ist, dass während der napoleonischen Kriege im Jahr 1820 die russische Flotte ihren Marinestützpunkt direkt in Milna hatte.
Milna, die in einer Bucht mit Blick auf die Meerenge Splitska vrata liegt und über drei gut ausgestattete Marinas verfügt, wird selbst die anspruchsvollsten Nautiker zufrieden stellen. Sie ist mit einer langen und schönen Küste versehen, entlang der sich Steinhäuser reihen, die kleine Meisterwerke der Volksbaukunst sind. Der Ort wird von einer Barockkirche mit typisch dalmatinischem Glockenturm dominiert. Das Innere der Kirche ist reich an wertvollen Gemälden venezianischer Maler.