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Bobovišća na moru

Die Ortschaft Bobovišća na moru wurde in ihrer heutigen Form als ein Hafen für die nahegelegenen Ložišća und Bobovišća gegründet, die sich im Hinterland in einer Entfernung von etwa zwei Kilometer befinden. Die Geschichte des Ortes selbst ist viel älter und führt zurück bis in die Zeit der Illyrer und Griechen. Die Ortschaft liegt in einer bezaubernden Bucht auf der westlichen Seite der Insel Brač, die sich in mehrere kleinere Buchten verzweigt, wo Schiffe Zuflucht vor jeglichem Unwetter finden können. Die größte dieser Buchten ist Vičja luka (Hexenhafen), mit der zahlreiche Legenden und Aberglauben verbunden sind. Es wird erzählt, dass sich Hexen an diesem Ort nachts versammeln und tanzen, sowie dass diese Bucht durch mysteriöse unterirdische Kanäle mit der berüchtigten Vičja jama (Hexenhöhle) auf dem Berg Vidova Gora verbunden ist. Die berühmteste Legende berichtet von einem Ochsenpaar, das in Vičja jama abgestürzt ist, und deren Joch nach einiger Zeit in Vičja luka angeschwemmt wurde. Bobovišća na moru ist eine autochthone kleine Ortschaft, die aufgrund ihrer Schlichtheit immer mehr Gäste anzieht, dort im Sommer Urlaub zu machen.

Es ist ein Ort mit reicher Geschichte und zahlreichen archäologischen Entdeckungen. Die bedeutendsten Funde, die aus dem V. und IV. Jahrhundert vor Christus stammen, wurden in den Gräbern oberhalb von Vičja luka gefunden, unter anderem Geldmünzen, Bronzehelme, Beinschützer und andere, in korinthischen Werkstätten hergestellte Kriegerausrüstung sowie eine große Anzahl von Keramikgefäßen griechischen Typs, die aus süditalienischen Kolonien importiert wurden, einfache Gefäße aus illyrischer Keramik, viele Schmuckstücke aus Bronze und Glaspaste, Anhänger, Haarnadeln, Fibeln und Halsketten. Die Darstellung eines Ziegenbocks auf einem Glasschmuckstein als eines der Symbole der Insel Brač wurde als Logo einer Ausgabe von Brački zbornik verwendet. Überreste großer Gefäße für Getreide, die am Meeresboden von Vičja luka gefunden wurden, sowie andere Funde im Meer und am Festland zeugen von Bobovišća na moru als einem Hafen der Antike.

Die direkte Verbindung mit der prähistorischen Festung Rat oberhalb von Ložišća bezeugt am besten die Kontinuität der Besiedlung dieses Raumes. Die Bucht Bobovišća wird vom befestigten Schloss der Familie Gligo (früher Marinčević) dominiert, das einst ein Lager für Getreide, Öl, Wein und andere Waren war, mit denen in der ganzen Adria gehandelt wurde. Segelschiffe konnten bis zum Schloss selbst fahren, wo sich auch heutzutage noch steinerne Ringe zum Vertäuen und zur seitlichen Neigung von Schiffen befinden. Die in den Mauern eingebauten Öffnungen für Gewehre und Kanonen sind noch immer zu sehen. Das Schloss wurde in ein Sommerhaus umgewandelt. Die Stilmerkmale der Renaissance und des Barocks deuten darauf hin, dass das Schloss im 17. Jahrhundert errichtet wurde.

Bobovišća na moru ist auch als der Hafen des Dichters („pjesnikova luka“) bekannt, denn hier befindet sich das Haus der Familie Nazor und des bekanntesten Angehörigen dieser Familie – Vladimir Nazor, eines Klassikers der kroatischen Literatur. Hier hat er einige seiner schönsten Werke geschaffen: Voda (Das Wasser), David i Golijat (David und Goliath), Prsten (Der Ring), Moj otac (Mein Vater), Pastir Loda (Der Hirt Loda). Oberhalb der Ortschaft hat Vladimir Nazor einen symbolischen Turm und ein Denkmal namens Tri sestrice (zu Dt. Drei Schwesterchen) zu Ehren seiner Schwestern errichtet.

Zum Gedenken an den großen Dichter befindet sich heute im Elternhaus von Vladimir Nazor eine Sammlung seiner Handschriften, persönlicher Gegenstände, sowie Fotos; im unteren Teil der Bucht wurde eine Statue des Dichters errichtet, ein Werk des Bildhauers Mirko Ostoja. Bobovišća na moru ist die einzige Ortschaft auf der Insel Brač, die keine eigene Kirche hat.

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